ökonomische Irrtümer

„Manche Theorien sind so falsch, daß selbst ihr Gegenteil nicht wahr wird.“ unbekannt

Ausgangspunkt

„Seit mehr als 2.000 Jahren hat der Menschengeist vergeblich versucht, den Wert der Waren zu ergründen.“ Q: K Marx im Kapital, 1. Band, Vorwort, S.11
Bei der ökonomischen Werttheorie handelt es sich um folgende Fragestellung: Was ist der Wert einer Ware, wenn sie gegen eine andere Ware getauscht wird?
Erläuterung: Bei Waren handelt es sich um reale Dinge, Gegenstände oder Mengen. Da auch Dinge und Gegenstände reale Mengen sind, können wir bei Waren generell von realen Mengen sprechen. Eine Ware A können wir auch mit Warenmenge A oder Warenmenge W1 bezeichnen. Eine zweite Ware B können wir dementsprechend mit W2 bezeichnen. Den Austausch beider Warenmenge können wir mit W1 ⇔ W2 darstellen.
Bis dahin sind sich so ziemlich alle einig. Was ist aber nun der Wert einer Ware oder anders ausgedrückt, der Wert der Warenmenge W1?
Diese ziemlich simpel erscheinende Frage versuchen nun etliche Werttheorien zu beantworten. Sämtliche Werttheorien der bisherigen Ökonomen (angefangen bei Aristoteles, bis hin zu David Ricardo und Karl Marx) enthalten eine Kette von falschen Annahmen, darauf aufbauenden Trugschlüssen und Irrtümern, so daß es immer wieder zu Widersprüchen kommt. Selbst Ricardo räumte infolge der Unzulänglichkeiten seiner Lösungen in einem Brief von 1819 an McCulloch ein: „Mit meinen Erklärungen über die Bestimmung des Wertes bin ich nicht zufrieden. Ich würde wünschen, ein fähigerer Kopf würde dies auf sich nehmen.“ (Wenn das mal kein Ansporn ist 🙂 )
Marx hat dann mit seinem Wertausdruck und seinen Wertformen versucht, der Wertsubstanz auf die Schliche zu kommen, was aber außer ihm kein Mensch auf dieser Welt verstanden hat. Er blieb in den selben Denkmustern gefangen, wie all seine Vorgänger, und gesteht sich auf Seite 162 im 3. Band seines Hauptwerkes ein: „Es scheint, daß die (also seine) Werttheorie mit dem Bereich der Produktion und den Bewegungen des zirkulierenden und konstanten Kapitals nicht vereinbar ist.“ KM3, S.162

Hauptartikel

Die bisherige Bestimmung der Warenwerte erfolgt über die Gleichsetzungen von Warenmenge und Geldmenge (W = G) sowie von Geldmenge und Geldwert (1 Euro = 1,00 €). Beide Gleichsetzungen sind aber völlig falsch und grundverkehrt, weil sie gegen elementare Prinzipien der Technik-, Ingenieur- und Naturwissenschaften verstoßen! Diese Gleichsetzungen sind gravierende Kategorienfehler – und ich frage mich: Wieso ist das noch niemandem aufgefallen?

Geldmenge und Geldwert sind zwei völlig verschiedene Kategorien (siehe MEGW-Konzept in der konsIkon) und können allein aus diesem Grunde nicht einander gleich gesetzt werden oder einander gleich sein. Bei 1 Euro handelt es sich um eine Geldmenge, also eine reale Mengeneinheit. Beim Geldwert handelt es sich um eine Eigenschaft des Geldes. Bis dahin sind sich so ziemlich alle einig. Aber reale Mengen sind nicht das Gleiche wie deren Eigenschaften – es sind, wie bereits erwähnt, zwei völlig verschiedene Kategorien und können deshalb nicht einander gleich gesetzt werden! Die Gleichsetzung von 1 Euro = 1,00 € ist also falsch!

Ein analoges Beispiel aus der Physik wäre die Gleichsetzung von Auto mit Geschwindigkeit: 1 Auto = v (oder 1 Auto sei das Gleiche wie die Geschwindigkeit). Jeder weiß, daß ein Auto nicht das Gleiche wie die Geschwindigkeit ist. Ein Auto ist eine reale Menge, und wenn es fährt, hat es eine Geschwindigkeit v. Die Geschwindigkeit wiederum ist eine Größe und im Falle von vergleichbaren Eigenschaften, kann man Standards als Einheit festlegen und dann den Wert einer Größe als Vielfaches der Einheit ausdrücken (z.B. vAuto = 100 km/h oder vAuto = 27,7 m/s).

Da uns niemand so richtig erklären will, um was es sich bei dem Ausdruck ´1,00 €´ handeln soll, um eine Geldmenge oder einen Wert der Größe Geldwert, müssen wir zunächst die Bedeutung dieses Begriffes klären. Bei ´1 Euro´ handelt es sich unbestrittenermaßen um eine Geldmenge, also handelt es sich bei ´1 Euro´ um die Bezeichnung einer realen Menge (wie z.B. 1 Auto). Was ist mit ´1,00 €´ gemeint? Es scheint sich um den konkreten Wert einer Größe zu handeln. Bitte lernen Sie zunächst zwischen dem Wert einer Größe und dem Wert als Größe zu unterscheiden, also zwischen 8.000 kcal und dem Heizwert von Kohlen. Der Heizwert ist eine Größe und 8.000 kcal sind ein konkreter Wert des Heizwertes. Kann die Eigenschaft einer realen Menge als Vielfaches der Eigenschaft einer anderen realen Menge angegeben werden, dann kann diese Eigenschaft als eine Größe ausgedrückt werden. Eine 1 Euro Münze hat z.B. ein Gewicht, was eine Eigenschaft dieser und jeder anderen realen Menge ist. Das Gewicht einer Münze ist mit dem Gewicht einer anderen realen Menge vergleichbar. Beim Gewicht der Münze und dem Gewicht einer anderen realen Mengen handelt es sich also um eine vergleichbare, d.h. komparable Eigenschaft beider Mengen. Das Gewicht der Münze kann somit als das Vielfache des Gewichtes einer anderen realen Menge angegeben werden. Wenn man das Gewicht von 1 cm³ Wasser mit 1 Gramm bezeichnet, dann ist die 1 Euro-Münze genauso schwer wie 12,5 cm³ Wasser, wiegt also 12,5 g. Zurück zur Bedeutung der Bezeichnung ´1,00 €´. Es scheint also der konkrete Wert einer Größe gemeint zu sein. Da der Ausdruck 1,00 € im Zusammenhang mit dem Wert des Geldes verwendet wird, müßte es sich bei der zugrundeliegenden Größe um den Geldwert handeln. ´1,00 €´ wäre dann also ein konkreter Wert der Größe Geldwert. (Analogie: 1 kcal ist ein konkreter Wert der Größe Heizwert.) Bei 1 € müßte es sich dann um eine Größeneinheit handeln, genauso wie 1 m eine Größeneinheit der Länge ist. Da bleibt die Frage: Was ist die zugrunde liegende, komparable Eigenschaft, deren Größeneinheit mit 1 € bezeichnet wird? Diese Eigenschaft müßte bei einer 2 Euro-Münze doppelt so groß sein, wie bei einer 1 Euro Münze und bei einem 100 Euroschein einhundert mal so groß. Bei einem Brot müßte diese Eigenschaft 2,5 mal so groß sein, weil die Ökonomen ja behaupten, daß der Wert eines Brotes 2,50 € beträgt, wenn es gegen 2,50 Euro getauscht wird.

Damit können wir die alles entscheidende Frage formulieren: Was ist die komparable (vergleichbare) Eigenschaft zwischen einer Geldmenge G und einer Warenmenge W?

Die Bestimmung des Wertes einer Warenmenge W über die Gleichsetzung mit einer Geldmenge G (1 Brot = 2,50 Euro) sowie die Gleichsetzung von Geldmenge und Geldwert (1 Euro = 1,00 €) beruht im wesentlichen auf 5 fundamentalen Irrtümern:

1. Verwechslung von Austausch mit Gleichheit,
2. Gleichsetzung unterschiedlicher realer Mengen,
3. Gleichsetzung von realen Mengen mit deren Eigenschaften,
4. Gleichsetzung von Größenwert und Größe
5. Gleichsetzung unterschiedlicher Größen.

Auf diese 5 fundamentalen Fehler lassen sich alle Widersprüche in den bisherigen Werttheorien zurück führen.

Irrtum Nr. 1: Verwechslung von Austausch mit Gleichheit

Um hinter den Wert einer Ware zu kommen, gehen die Ökonomen vom Austausch zweier Warenmengen (W1 ⇔ W2 oder 1 Brot ⇔ 2,50 Euro oder W ⇔ G aus, setzen dann aber einfach diese beiden Warenmengen einander gleich (´5 Polster = so und so viel Geld´ oder ´1 Rock = 2 Unzen Gold´ oder ´1 Brot = 2,50 Euro´ oder allgemein ´x Ware A = y Ware B´ bzw. ´Warenmenge = Geldmenge´), weil sie denken, daß die Werte der beiden Warenmengen gleich sind. Diese Annahme, das beim Austausch irgendetwas gleich sein muß, ist also der erste Irrtum, weil Austausch etwas grundsätzlich anderes ist als Gleichheit!

Irrtum Nr. 2: Gleichsetzung unterschiedlicher realer Mengen

Die Ökonomen setzen einfach zwei verschiedene Mengen einander gleich (z.B. 1 Brot = 2,50 Euro), um den Wert eines Brotes zu bestimmen.

Zwei verschiedene reale Mengen können per Definition nicht das Gleiche sein, sonst wären es nicht verschiedene Mengen. Man kann sie also nicht einander gleich setzen! Jedes Kind weiß, daß Äpfel nicht das Gleiche sind wie Birnen – nur die Ökonomen blenden diese Volksweisheit einfach aus. 1 Brot ist etwas völlig anderes als zwei Münzen aus Metall.
Von zwei realen Mengen sind immer nur Eigenschaften der gleichen Art miteinander vergleichbar. Dies gilt sogar dann, wenn beide Mengen die gleiche Mengeneinheit haben (wie z.B. 5 Äpfel und 5 Äpfel). Jeder weiß, daß ein Apfel nicht das Gleiche wie ein anderer Apfel ist. Es gibt große und kleine Äpfel, rote und gelbe, etc. pp. Zwei reale Mengen sind also niemals das Gleiche! Die Gleichsetzung zweier Mengen M1 und M2 (also M1 = M2) verstößt gegen ein elementares Prinzip und ist grundverkehrt.

Wenn zwei Mengen also niemals das Gleiche sind, W1 also immer ungleich W2 ist (oder W1 ≠ W2), dann kann auch eine Geldmenge niemals das Gleiche wie eine Warenmenge sein. Bei Warenmenge und Geldmenge handelt es sich um unterschiedliche, reale Mengen, die per Definition nicht das Gleiche sein können! Die Gleichsetzung von Warenmenge und Geldmenge (W = G) ist somit falsch, auch wenn damit den Wert der Warenmenge bestimmt werden soll, der eigentlich eine Größe ist, womit wir beim nächsten Irrtum sind.

Irrtum Nr. 3: Gleichsetzung von realen Mengen mit einer ihrer Eigenschaften (z.B. Geldmenge = Geldwert)

Die Ökonomen setzen reale Menge und eine ihrer Eigenschaften einfach einander gleich: 1 Euro = 1,00 €. Über die Substitution der Geldmenge durch den Geldwert in der Warengleichung W = G (z.B. 1 Brot = 2,50 Euro) wollen die Ökonomen dann auf den Wert der Ware (hier speziell des Brotes) kommen: 1 Brot = 2,50 Euro und 2,50 = 2,50 € also ist der Wert des Brotes gleich 2,50 €. Das wäre ungefähr so, als wöllte man die Geschwindigkeit eines Autos über eine Anzahl Motorräder bestimmen. Man setze erst 1 Auto = 80 Motorräder, sage dann 1 Motorrad sei so schnell wie 1 Motorrad und erhalten dann vAuto = 80 Motorräder. Die Temperatur in einer Sauna bestimmen die Ökonomen durch die Menge der Kohlen im Saunaofen (z.B. 1 Sauna = 5 Kohlen, 5 Kohlen sind so warm wie 5 Kohlen und heraus kommt: TSauna = 5 Kohlen. Bei der Geschwindigkeit und bei der Temperatur handelt es sich um physikalische Größen, also um eine Eigenschaften der jeweiligen Menge.

Die Idee für 1 Euro = 1,00 € könnte den Ökonomen aus der Feststellung ´1 Fuß ist schließlich auch 1 Fuß lang´ gekommen sein. Beim ersten ´Fuß´ handelt es sich um ein reales Objekt (nämlich ein Körperteil des Menschen). Beim zweiten ´Fuß´ handelt es sich um eine Längeneinheit, nämlich die Länge eines Fusses. Aber niemand würde auf die Idee kommen, daß ein Körperteil das Gleiche ist wie eine Längeneinheit und beides einander gleich setzen (also 1 Fuß = 1 Fuß).

Reale Mengen (Auto, Sauna, Fuß) und Eigenschaften (Geschwindigkeit, Temperatur, Länge) sind etwas völlig Verschiedenes und niemals das Gleiche (siehe nächster Unterabschnitt).

reale Menge ≠ Eigenschaft

Eine reale Menge ist etwas anderes als deren Eigenschaften. 1 Auto ist etwas anderes als die Bewegung, 1 Sack Kartoffeln etwas anderes als das Gewicht. Eigenschaften realer Mengen werden wiederum durch Größen ausgedrückt: die Bewegung durch die Größe Geschwindigkeit, das Gewicht durch die Masse.
Eine Menge ist niemals das Gleiche wie eine Größe! Ein Autos ist niemals das Gleiche wie die Geschwindigkeit, ein Sack Kratoffeln niemals das Gleiche wie das Gewicht. Es gilt sogar die Umkehrung dieses Prinzips: eine Eigenschaft ist niemals das Gleiche wie eine reale Menge. Die Geschwindigkeit ist etwas anderes als ein Auto, das Gewicht etwas anderes als ein Sack Kartoffeln!
Eine reale Menge hat Eigenschaften, ist aber niemals die Eigenschaft selber! Dieses universelle Prinzip der kategorischen Trennung von realen Mengen und deren Eigenschaften gilt auch in der Ökonomie!

Ein Brot ist unzweifelhaft eine reale Menge. Also muß es sich beim Wert des Brotes, um eine Eigenschaft des Brotes handeln, also muß der Brotwert eine Größe sein!

Irrtum Nr. 3a: Geldmenge = Geldwert

Um den Kopf aus der Schlinge zu bekommen, behaupten die Ökonomen, daß eine Geldmenge das Gleiche sei wie der Wert dieser Geldmenge: 1 Euro = 1,00 €.
Kann der Geldwert (also eine Eigenschaft einer Geldmenge) aber das Gleiche wie die Geldmenge selber sein?
Bei 1 Euro handelt es sich um eine Geldmenge, was sogar die Ökonomen nicht verleugnen.
Wie wir einen Abschnitt weiter oben erörtert haben, ist eine reale Menge niemals das Gleiche wie eine ihrer Eigenschaften, also ist eine Geldmenge niemals das Gleiche wie der Geldwert und der Geldwert niemals das Gleiche wie eine Geldmenge! Die Gleichsetzung von 1 Euro = 1,00 € widerspricht damit der kategorischen Trennung von realen Mengen und deren Eigenschaften. Dieses naturwissenschaftlich anerkannte Prinzip gilt auch in der Ökonomie, so daß die Gleichsetzung von Geldmenge und Geldwert (1 Euro = 1,00 €) einfach nur falsch ist!
Die Gleichsetzung von Geldmenge, Geldwert und Wert des Geldwertes (1 Euro = 1,00 €) ist genauso falsch, als wenn 2 Füße das Gleiche seien wie eine Länge von 2 Fuß, ein Sack Kartoffeln das Gleiche wie 5 kg, ein Auto das Gleiche wie 100 km/h. Bei ´2 Füßen´, ´ein Sack Kartoffeln´, ´ein Auto´ handelt es sich um reale Mengen. Bei 2 Fuß, 5 kg, 100 km/h handelt es sich um Werte der Größen Länge, Masse und Geschwindigkeit. Nach den Erkenntnissen der Naturwissenschaften (insbesondere der Physik) sind reale Mengen etwas völlig anderes als deren Eigenschaften. Eigenschaften werden mit Hilfe von Größen ausgedrückt, die im Falle von kommensurablen Eigenschaften wiederum konkrete Werte haben (z.B. 5 kg).

Außerdem haben uns die Ökonomen bisher nicht erklären können, um welche Eigenschaft es sich bei der Größeneinheit 1 € handeln soll. (weiter Irrtum Nr. 4)

Irrtum Nr. 3b: Warenwert = Geldmenge

Die Ökonomen behaupten, daß der Wert einer Ware, das Gleiche sei wie eine Geldmenge (z.B. 1 Brot = 2,50 Euro).
Der Warenwert ist eine Größe und damit etwas anderes als eine reale Menge, auch wenn es sich dabei um eine Geldmenge (wie z.B. 2,50 EUR) handelt. Der Wert eines Brotes ist demnach etwas anderes als die Geldmenge 2,50 EUR.

Irrtum Nr. 4: Der Wert einer Größe ist das Gleiche wie die Größe selber

Bei 1,00 € soll es sich um den Geldwert von 1 Euro handeln (behaupten die Ökonomen). Der Wert des Geldes (oder der Geldwert) ist eine Größe, damit handelt es sich bei 1,00 € also um den Wert einer Größe. Kann der Wert einer Größe aber das Gleiche wie die Größe selber sein? Sind 100 km/h das Gleiche wie die Geschwindigkeit? Sind 5 kg das Gleiche wie die Masse?
Bei den Werten einer Größe, also z.B. 10 km/h, 20 km/h, 30 km/h, …, 100 km/h handelt es sich um Ausprägungen der jeweiligen Größe. 30 km/h ist nur eine Ausprägung der Geschwindigkeit aber nicht die Größe Geschwindigkeit selber. Der Wert einer Größe ist also etwas anderes als die Größe. Der Wert einer Größe ist lediglich das Vielfache vom Standard einer vergleichbaren Größe. Das Gewicht eines Kartoffelsacks ist also 5 mal so groß wie die Masse einer definierten Eisenmenge (mKartoffelsack = 5 x mUrkilogramm = 5 kg. Die Länge eines Fußballfeldes ist nur das Vielfache von der Länge des Urmeters, ein in seiner Länge definierter Stab (lFußballfeld = 100 x lUrmeter = 100 m).
1,00 € kann also nur ein Wert der Größe Geldwert sein – aber was bitte schön ist die zugrundeliegende, komparable Eigenschaft?

Irrtum Nr. 5: Gleichsetzung unterschiedlicher Größen (oder Warenwert = Geldwert)

Mit ´1 Brot = 2,50 Euro´ und mit der Substitution der Geldmenge (1 Euro) durch dessen Geldwert (1,00 €) soll man dann den Warenwert erhalten: 1 Brot = 2,50 €.
Von unterschiedlichen realen Mengen können nur vergleichbare Eigenschaften einander gleich sein. Man kann nur Länge mit Länge, Masse mit Masse, Zeit mit Zeit vergleichen und die Ausdehnungen zweier Mengen sind nur dann einander gleich (l1 = l2), wenn beide Längen auch wirklich einander gleich sind!
Es sind aber immer nur Größen der gleichen Art miteinader vergleichbar (komparabel): Masse mit Masse, Temperatur mit Temperatur, Volumen mit Volumen, etc. pp. Um welche Eigenschaft (Größe) soll es sich aber bei einer Geldmenge und einer Warenmenge handeln, die einander gleich sein soll? Die Masse des Geldes und die Masse der Ware? Nein! Die Temperatur des Geldes und die Temperatur der Ware? Nein! Das Volumen des Geldes und das Volumen der Ware? Nein! Wir können alle physikalischen und technischen Größen einer Geldmenge mit sämtlichen physikalischen und technischen Größen einer Warenmenge vergleichen und werden immer die Antwort Nein erhalten! Oder gibt es doch eine Größe, die wir bisher noch nicht kennen?

Verwechslung von Tauschwert und Gebrauchswert

Außerdem verwechseln die Ökonomen gern verschiedene Größen miteinander (siehe Link).

Ausblick

In den Technik-, Ingenieur- und Naturwissenschaften gilt die kategorische Trennung von materiellen Dingen, deren Eigenschaften, deren Größen, deren Werten und den Zahlen (siehe MEGW-Konzept in der konsIkon). Diese universellen Prinzipien gelten auch in der Ökonomie! Somit können die Warenwerte nicht das Gleiche wie eine Geldmenge sein. Was sind sie dann? Mit Hilfe naturwissenschaftlicher Methoden konnten die drei Formen des Warenwertes entschlüsselt werden. Die drei Formen des Warenwertes sind die ökonomischen Basisgrößen Produktwert, Gebrauchswert und Tauschwert. Größen haben Einheiten! Die Masse hat die Einheit Kilogramm, die Temperatur die Einheit Grad Celsius, das Volumen die Einheit Kubikmeter. Was aber sind die Grundeinheiten des Produkt-, Gebrauchs- und Tauschwertes? Die Herleitung der Grundeinheiten dieser Größen finden Sie auf den Webseiten der konsIkon.

Mit der Rückführung der ökonomischen Basisgrößen auf physikalisch bekannte Größen und Einheiten konnte ein echter Fortschritt in den ökonomischen Anschauungen erreicht werden. ´Echt´ deshalb, weil mit der Einführung des Produktwertes endlich der Tauschwert konsistent definiert werden konnte, und die naturwissenschaftlichen Prinzipien einen unbestechlichen Prüfstein für alle ökonomischen Aussagen darstellen. Vielleicht ist mit der Differenzierung des Warenwertes in die drei unabhängigen Größen Produktwert, Tauschwert und Gebrauchswert und deren Rückführung auf physikalische Grundeinheiten endlich die Lösung des eingangs dargestellten Wertproblems gelungen.